Die Bedeutung von Big Data für die Raumplanung

Unbenannt

Im Jahr 2017 hat die Metropolitankonferenz Zürich im Rahmen des Kooperationsprogramms mittels zweistufiger, öffentlicher Ausschreibung zur Einreichung von Projekten aufgefordert. Daraus sind vier Projekte hervorgegangen, die die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Politik fördern.

Wachstum von Wirtschaft und Bevölkerung hiess bislang Ausbau von Infrastruktur und Siedlungsraum. Eine nachhaltige Transformation urbaner Landschaften kann aber nur dann gelingen, wenn sich die Raumentwicklung von einer «hardwareorientierten» Angebotsplanung hin zu einem «softwareorientierten» Gebrauchsmanagement wandelt.

Lange stand bei Fragen zur Siedlungsentwicklung die Angebotsplanung im Vordergrund. Das Projekt «Smart Use» der Metropolitankonferenz Zürich will unter der Leitung von Joris Van Wezemael, Markus Schaefer und Oleg Lavrovsky die Siedlungsentwicklung stärker auf das tatsächliche Verhalten der Nutzer abstützen. Dabei sollen tägliche Routinen zwischen Wohnen, Arbeit und Freizeit im gesamten Metropolitanraum Zürich analysiert und auf die Nutzungsqualität und -intensität fokussiert werden. Ziel ist es, konkrete Empfehlungen für die Handhabung der Folgen des Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums abzugeben.

 

Herr Van Wezemael, Herr Schaefer, der Metropolitanraum ist von einem enormen Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum betroffen. Welches sind die Folgen für die Siedlungsentwicklung?

MS: Das Wachstum der letzten Jahre hat tatsächlich seine Spuren hinterlassen: Bauzonenreserven schwinden, der Verkehr nimmt zu, vor allem in der Agglomeration, und noch immer sind die Prognosen auf Wachstum eingestellt. Gleichzeitig merkt man, wie die Bevölkerung dem Wachstum zunehmend kritisch gegenüber steht. Die Verkehrszunahme schränkt die eigene Moblität ein, ein Identitätsverlust wird befürchtet und Planungsvorhaben stauen sich an.

JVW: Auch wird Wachstum im Rahmen der Nachhaltigkeitsdiskussion hinterfragt. Für wen bauen wir? Was ist unser Ziel? Statt von Wachstum sollten wir daher mehr von Entwicklung sprechen – ein Begriff, der die Qualität zwingend einschliesst. Genau hier setzt SmartUse an. Wir unterstützen evidenzbasierte Raumentwicklung und arbeiten an zukunftsweisenden Möglichkeiten, die Bevölkerung in die Diskussion um Raumnutzung einzubeziehen. Die viel beschworene Innenentwicklung funktioniert nur gemeinsam. Dafür brauchen wir neue Plattformen und Prozesse.

Das Projekt «Smart Use» wurde von den Mitgliedern der Metropolitankonferenz Zürich im Rahmen des Kooperationsprojektes, das 2017 ausgeschrieben wurde, bewilligt. Was ist der aktuelle Stand?

JVW: Wie dies bei Entwicklungsprojekten oft der Fall ist, haben wir eigentlich schon längst über das damalige Ziel hinausgeschossen. Statt einfach Daten zu beschaffen, haben wir eine eigenständige und belastbare Plattform aufgebaut und Strategien entwickelt, damit ein nachhaltiger Datenfluss die Plattform beleben kann. Da die gegenwärtigen Erwartungen an die Zahlungsbereitschaft von Datennutzern stark überzogen sind, setzen wir auf eine offene Plattform (Open Data). Diese ist Schaufenster und Markt mit der notwendigen kritischen Grösse und Sichtbarkeit auch für kommerzielle Nutzer. Die Plattform ist als Testumgebung umgesetzt und wird Ende Mai der MKZ vorgestellt, respektive übergeben.

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