In jeder Stadt besetzen Parkhäuser Prime-Lagen. Doch die City-Parkierung erfährt in den kommenden Jahren einen tiefgreifenden Wandel.

Wie können Eigentümer, Standortgemeinden und Quartierentwickler den absehbaren Wandel der City-Parkierung gestalten?
Welche neuen oder ergänzten Nutzungen passen zu den spezifischen Konstruktions- und Zirkulationsmodellen unserer Parkhäuser?

Teil 1: Der Druck auf innenstädtische Parkierung nimmt zu.

Gründe hierfür sind einerseits technologische Veränderungen. Sie reduzieren den Flächenbedarf durch Effizienzgewinne. Andererseits tragen gewandelte gesellschaftliche Haltungen und städtische Politik dazu bei, dass Autos weniger nachgefragt oder aktiv aus den Cities verbannt werden. Folgende Punkte fassen die wesentlichen Treiber zusammen:

Technologie

• Automatisierung führt zu einem Rückgang im Parkraumbedarf an zentralen Lagen
• Selbstparkende Fahrzeuge führen zu einer Kapazitätserhöhung von Parkhäuser um 87% (Dichtere Packung, Verzicht auf Laufstege, Aufzüge, Treppen usw., Verzicht auf starre Parkfeldaufteilung, teilw. Reduktion von Deckenhöhen)
• Selbstparkierung mit erweitertem automatisierten Fahren ermöglicht dezentrales Parken.
• Die Funktion als Ladehub (für Automobilie, aber auch für Velos und weitere Formen der Mikromobilität) wird zu Erfolgsfaktor / Nutzung von Parkhäusern als Mega-Batterien
• Echtzeit Datenströme reduzieren Suchverkehr und ermöglichen dynamische und transparente Pricingmodelle

Politik

• Politisch unterstützte Abkehr von der Nutzung fossiler Brennstoffe / Förderung der Elektrifizeirung des Fahrzeugparks
• Wohnen, Zugänglichkeit und Möglichkeiten der Aneignung prägen Ziele der Stadtpolitik
• Div. Massnahmen zur Entlastung der Stadtzentren: Autos und Parkierung werden zunehmend als Belastung wahrgenommen

Gesellschaft und Markt

• Neue Store-Konzepte vermitteln in erster Linie das Erlebnis. ”Shopping” ist nicht mehr zwingend mit dem (automobilen) Transport von Einkäufen verbunden
• Ende der Vorherrschaft des Einzelhandels in den Stadtzentren zugunsten eines breiteren Nutzungsmixes. Stadtzentren werden vermehrt zu Orten, an denen Zeit konsumiert wird.
• Corona-Krise hat die Arbeitswelt nachhaltig verändert. Die Zahl der täglichen Einpendler wird um ca. 20% abnehmen
• Verstärkte Nutzung des Fahrrads & Anstieg der Nachfrage nach sicheren Fahrradabstellplätzen. City Parkhäuser sind ideal positioniert, um diesen wachsenden Bedarf zu decken

Mehr Informationen und Beratung bei: Joris Van Wezemael | IVO Innenentwicklung AG | Talacker 41, 8001 Zürich | jvw@ivo.swiss | http://www.ivo.swiss

Quellen:

Simons, Robert A. (2020): Driverless Cars, Urban Parking and Land Use, New York, Routledge

Bundesamt für Strassen 2060 (2020): Verkehr der Zukunft.

Schneeberger, Paul und Van Wezemael, Joris (2021): Dezentralschweiz. Edition Hochparterre, Zürich

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